Online einen Kühlschrank bestellen – Erfahrungsbericht

Es war einer meiner ersten großen Anschaffungen damals in meiner ersten eigenen Wohnung: der neue Kühlschrank. Heute, 14 Jahre später, sollte nun einer Neuer her.

Ich war stolz wie Bolle, als ich für etwas über 500 Euro einen neuen großen Kühlschrank von Siemens mir gekauft hatte. Mein Alter war ein Geschenk von Bekannten, um überhaupt Dinge kühlen zu können.

Das Gerät war super, keine Frage. Vor allem wenn man bedenkt, dass er seit 2006 seine Dienste verrichtet hatte. Zwischendurch hat er auch zwei Umzüge miterlebt (die gemeinsame Wohnung und seit vielen Jahren die aktuelle). Soweit hatten wir auch keine Probleme bis auf eins: Die Innenseite vom Kühlraum bildete nach wenigen Tagen bereits eine Eisschicht, welche nach wenigen Wochen die Größe einer Faust hatte (siehe Titelbild). Nicht nur nervig das abkratzen, sondern auch die Stromkosten.

Es war ein A+ Modell, hatte uns am Ende jedoch monatliche Kosten in Höhe von ca. 25 Euro verursacht. Klingt erst mal nicht so viel. Wenn man aber bedenkt, das ein A+ Modell sonst um die 100 Euro im Jahr verbraucht.

Die Möglichkeiten

Im Lauf der Jahre hat sich natürlich viel getan. Nur nur das man bis zu A+++ kaufen kann, sondern LED, Eiswürfelspender, Obstfächer, WLAN, Fotofunktion, Bildschirm usw. Es ist nach oben alles möglich.

Uns war nur wichtig, dass wir mehr Platze haben. Was leider bedingt durch den Standort nur begrenzt möglich ist. Aus diesem Grund sind nach einer langen Recherche nur 15 Geräte auf dem Markt übrig geblieben. Entschieden haben wir uns für die Firma Haier, welche das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat.

A-Ware ist nicht B-Ware

Das Modell Haier HB16FMAAA gab es bei Amazon rund 50 Euro günstiger als sonst auf dem Markt. Das hatte außerdem die Besonderheit, dass es sich um einen Rückläufer handelte. „Verpackung beschädigt – Ware Neu“.

Ganz ehrlich, was interessiert mich die Verpackung?

Nachdem Amazon mir einen „voraussichtlichen Liefertermin“ von in 5 Tagen Schrieb, bekam ich die Info, dass sich die Spedition noch bei mir melden wird. Einen Tag vor Lieferung noch mal bei Amazon nachgefragt. Sie waren auch verwundert, aber sagten nur „sie hätten sich heute melden sollen. Werden sie aber wohl noch machen“.

Am Liefertermin kam der Anruf der Spedition: „..wir können ihnen in 4 Tagen das Gerät liefern.“ Bitte was? Der Spedition war es recht egal, was der Händler (Amazon) behauptet hatte. Sie vergibt die Termine und der war also nun der folgende Montag.

In diesem Zug gleich noch mal die Nachfrage, ob sie das Altgerät mitnehmen würden. Würden sie nicht, weil nicht beauftragt. Muss ich mit Amazon besprechen. Klasse!

Also wieder an den Händler gewandt und alles geschildert. Die Dame rief mich auch gleich an. Er tat ihr alles leid, verteidigte sich aber mit den Worten „Das war kein garantierter Liefertermin“. Dennoch konnte sie gern die Altgerätemitnahme noch beauftragen – „..dazu sind wir eigentlich auch verpflichtet“. Prima. Hoffen wir nur, das es auch die Spedition dann weiß.

1. Liefertermin

Hermes rief mich 30 min vorher an und die drei netten Kerle brachten mir meine Bestellung vom LKW und an den gewünschten Platz. Sie wunderten sich zwar über die „Blisterfolie“ (wie beim Supermarkt), dennoch trug der eine es ohne Probleme rein.

Beim auspacken sah man sofort, dass das Gerät stark beschädigt war. Diverse Beulen und Kratzer hatte der Kühlschrank und vor allem auch das meiste an der vorderen Front. Großes Kino.

Protokoll mit Hermes aufgenommen und Fotos gemacht. Ihn mitnehmen konnten sie ihn aber nicht wieder. Dazu muss man einen neuen Abholtermin machen und ich das zwischendurch mit dem Händler klären. Klar sind ja in Deutschland.

Dafür haben sie ohne Probleme unseren alten Kühlschrank mitgenommen.

Anderes Modell

Nachdem meine Frau und ich uns den Kühlschrank genauer angesehen hatten, war uns eins klar: Selbst für 50 % Rabatt hätten wir ihn nicht behalten wollten. Es kam eh kein Angebot, sondern nur ein 5 Euro Gutschein. Ja, genau. Den schlug ich Amazon aber aus.

Dafür kam uns eine andere Idee. Da er eh zurückgeht, könnten wir uns auch gleich für das bessere Modell (Haier B3FE742CMJ) entscheiden. Denn leider gab es einige Details, die in der „besseren“ Ausstattung einfach angenehmer sind:

  • In jedem der beiden Gefrierfächer gibt es zusätzlich eine Schublade für flache Dinge
  • Anstelle nur ein Gemüsefach, gibt es noch zwei weitere „Extrafächer“, die besondere Funktionen haben
  • Es gibt einen Wasserspender
  • Das Gefrierfach hat eine Beleuchtung

Gesagt getan und das neue Modell diesmal bei einem anderen Shop bestellt. Leider gab es hier ein Problem mit der Bestellbestätigung per E-Mail. Sodass ich nichts in der Hand, jedoch das Geld schon abgebucht wurde. Auch schön. Der Support konnte mir leider nicht weiterhelfen, sagte aber, dass die Spedition sich meldet und ich später noch eine E-Mail erhalte.

Abholung und Lieferung

Ich hatte nun einen verbeulten Kühlschrank im Flur, zweimal Geld für einen Kühlschrank vom Konto abgebucht und musste einige Tage warten, bis nun der neue geliefert und der alte abgeholt wird. Zum Glück war die Spedition 2 flexibel und konnte die Lieferung auch auf den Montag eine Woche später schieben.

Diesmal kamen wieder drei Kerle von Hermes und hatten das „Amazon-Paket“ wieder in ihren LKW getragen. Den „Abholschein“, den Amazon mir extra dafür zugeschickt hatte, brauchten sie nicht. Konnten mir aber auch nix als Bestätigung in die Hand drücken. Mhm.. ok.

Bis 14 Uhr sollte der neue Kühlschrank kommen. Diesmal mit DB-Schenker. Nun war es 14:15 Uhr und kein LKW in Sichtweite. Nach einer Rückfrage bei der Zentrale konnten sie den LKW orten und wussten, dass er in 20 min bei mir sein wird. Dem war auch so.

Freundlichkeit wird nicht immer großgeschrieben

Der LKW fuhr vor und ein älterer Mann (denke 60 Jahre) stieg aus. Da ich auf dem Balkon schon stand, brüllte er von der Straße meinen Namen mit den Worten: „..kommen sie mal rüber helfen“. Ach so läuft das heute ab, dachte ich mir. Am LKW ergänzte er seine Worte mit dem Hinweis „..nicht dass der Kühlschrank noch umkippt“.

Ich hab natürlich gern den Karton auf dem Hubwagen gestützt. Noch mal so ein Theater wollte ich nicht.

2 min später stellte er ihn genau vor der Treppe auf dem Gehweg ab und hielt mir sein Gerät zum Unterzeichnen entgegen.

Ich fragte etwas verdutzt, ob er ihn denn nicht rein bringt?

„Äh nee.. Bordsteinkante.“

„Kann aber nicht sein. Eine andere Bestellung wurde auch reingebracht“

„.. dann aber nicht mit ner Spedition“

„Doch!“

„..aber nicht, wenn man alleine unterwegs ist….“

Und war auch schon wieder Richtung LKW unterwegs.

Was soll ich sagen. Da stand er nun. 120 kg direkt auf dem Gehweg und ich allein. Läuft würde ich sagen. Das Positive war an der Situation, dass es nicht geregnet hatte.

Nach rund 30 min kam ein Freund, der spontan helfen konnte. Ebenso unsere Nachbarin, die zwischendurch Heim kam. Irgendwie haben wir es geschafft, das Teil ins Haus zu heben/schieben.

Der Blick dann in die „nicht vorhandene“ Bestellbestätigung bzw. Webseite vom Shop. Leider tatsächlich nur Bordsteinkante. Mist.

Klar könnte man nun denken, warum hast du ihm nicht nen 10er oder so angeboten, dass er das reinbringt? Die Kohle hatte ich eh in meiner Tasche und bekommt jeder als Trinkgeld, der schweres Zeug trägt. War bei Hermes auch so. Aber zum einen war ich so perplex mit der Situation und zum anderen war er so unfreundlich, dass ich mich nicht noch anbiedern wollte.

Ergebnis

Hier ist er nun. Er steht an seinem Platz. Hat nach hinten noch Platz und sieht einfach klasse aus. Das Witzige ist, dass man nun bei jedem Öffnen denkt „Warum ist der Kühlschrank so leer?“ Einfach, weil man nun wesentlich mehr Stellfläche hat.

  • 68 cm Tief
  • 70 cm Breit
  • 190 cm Hoch
  • 426 Liter Fassungsvolumen
  • LED Licht
  • Wasserspender
  • Flügeltüren

Und wenn ihr euch fragt, was da der Lichtschalter soll? Irgendwie muss man ja das Licht in der Küche ja einschalten, wenn der Kühlschrank zu breit ist 😉

Dazu hab ich mir das Philips Hue Set (smarte Glühbirne + Schalter) gekauft.

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