Heute am letzten Tag der Elternzeit kann ich ein kleines Fazit ziehen, was ich euch nicht vorenthalten möchte. Es ist schon erstaunlich wie schnell 2 Monate vergehen. Klar sie vergehen nicht schneller oder langsamer, aber man erlebt sie schon anders, als wenn man täglich zur Arbeit fährt.
Im letzten Beitrag über die ersten zwei Wochen habe ich euch bereits die Vor- und Nachteile erklärt.
Bei mir war der erste Monat komplett für meinen Sohn gewidmet. Und ich kann sagen, es war schon echt toll. Anfangs hatte ich zwar etwas bedenken, das man in den Tag hinein lebt, da man lockere Zeiten als Vorgabe hat (Frühstück, Frühschlaf, Mittagessen usw). Aber meine Sorge war unbegründet. Man muss/kann die Zeit einfach flexibler nutzen. In den letzten Wochen entfiel auch der Frühschlaf immer häufiger, dafür musste man früher mit dem Mittagessen beginnen, da man sonst ein Kind auf dem Stuhl sitzen hat, was keine Lust zum Essen hat oder im Sitzen einschläft 😉
Ab dem 5. August ging es dann mit dem Kindergarten los. Ich hatte zwar ein paar Wochen zuvor nochmal ein Gespräch mit der Erzieherin, trotzdem hat man so seine Bedenken, das sein Kind das schafft 🙂
Klar manche Kinder kann man in das IKEA Bällebad absetzen und 3 Stunden einkaufen 😉 Aber dazu gehört unser Sohn leider nicht. Was auch seine Vorteile hat. Denn so geht er nicht einfach mit Fremden mit 😉
Kita Eingewöhnung
Die ersten 2 Tage ging es Nachmittags (zu seiner besten Zeit) in den Kindergarten. Ich sollte mich eigentlich zurückhaltend in die Ecke setzen, ihn spielen lassen und sich an die Erzieherin langsam gewöhnen. Was aber nicht so klappen wollte. Daher musste Papa etwas mitspielen bzw als Schutz herhalten, da man der Situation noch nicht so recht trauen wollte.
In den weiteren Tagen ging es dann in den Vormittag, wo er den ersten Kontakt mit weiteren Kindern aus der Kita erleben durfte. Langsam taute er auf und spielte bzw beschäftigte sich mit Dingen aus dem Zimmer: Jedoch sind ein Spiegel oder Stuhl auch interessanter als das viele Spielzeug vor Ort 😉
Nach Rund 10 Tagen wollten/mussten wir dann auch mit der ersten Trennung beginnen. Da wir ja nur den August zur Verfügung haben, lief uns langsam die Zeit weg.
Natürlich war die Trennung hart, aber sie musste sein. Da ich nicht einfach vor der Tür warten sollte, bin ich den nächsten Stock gegangen und dort die vereinbarten 30min abgewartet.
Tag für Tag wurde die Trennung länger und schnell wurde es zu einer vollen Stunde, die ich nebenan warten durfte.
Im Kindergarten sitzen und überlegen was man die 60min warten im Nebenraum macht. Nicht mal nen Carrera-Bahn gibts #Eingewöhnung #fb
— Sebastian Michalke (@SMichalke) August 16, 2013
Natürlich gab es ständig ein Geschrei und der Kleine wollte nicht von Papa getrennt werden, was aber ebenfalls immer schneller verflog und er sich beruhigen lies.
Sehr lustig war dann immer meine Rückkehr. Da er oft beim Spielen nicht mitbekam, das ich bereits in den Raum zurück war, spielte er vergnügt bis er mich sah:
Das Geschrei ging wieder los: „Es war ganz schlimm hier“ 😉
In den weiteren Tagen haben wir die Zeit immer weiter gesteigert, das ich ihn irgendwann bereits nach dem Mittagessen abholen durfte. Als wir dann den nächsten Schritt „Mittagsschlaf“ wagen wollten wurden wir alle sehr überrascht. Ohne Probleme wurde eingeschlafen! Da waren selbst die Kollegen seiner Erzieherin überrascht. Gehört doch der Mittagsschlaf zu den zwei Punkten die bei der Eingewöhnungszeit kritisch sind. Der andere Punkt war die erste Trennung.
Ich muss dann wohl nicht erwähnen, das selbst Vesper (Zwischenmahlzeit) am Nachmittag ohne Probleme ablief.
Heute sind wir nach 3 1/2 Wochen fast an dem finalen Stand, welcher ab nächster Woche für die nächsten Jahre gilt. Früh in die Kita und am späten Nachmittag abholen. Daher wird sich ab nächster Woche auch mein Arbeitsleben ein wenig ändern und ich nicht mehr so früh im Büro sitzen können. Schließlich werde ich ihn zur Kita bringen und meine Frau ihn abholen.
Fazit der Elternzeit
Elternzeit ist für Männern eine tolle Erfahrung, die auch viel mehr Zeit mit ihrem Kind erleben wollen als es „damals“ bzw ohne möglich wär. Ich würde sie ebenfalls wieder nach einem Jahr machen, da er nun wesentlich agiler ist als noch mit 6 Monaten.
Zwar muss ich ihn oft noch immer von A nach B tragen, da er es mit dem Laufen noch nicht so ganz drauf hat (die ersten 2 Schritte hat er aber schon gemacht). Aber das wird auch noch kommen. Dafür ist es kein Thema die Treppe hoch- oder runterzukabbeln und selber die Rutsche liegend vorwärts zu rutschen 😉
Ich hoffe euch hat diese kleine Exkursion in mein privates Leben gefallen. Ab nächster Woche bin ich dann wieder im Berufsleben und hoffe, das ich trotzdem weiterhin viel Zeit mit meiner Familie verbringen kann. Die 2 Monate waren jedenfalls echt toll.
Wirklich erschreckend, wie schnell die Zeit vergeht. Meinen zweiten Monat werde ich im nächsten Sommer nehmen. Mal schauen, was meine kleine bis dahin so macht. 🙂