Call a bike – Erfahrungsbericht

Die Idee in der Hauptstadt spontan mit Rad unterwegs sein ist super, jedoch was ist wenn man etwas falsch macht? Heute erzähle ich von meiner Erfahrung mit dem Angebot der Deutschen Bahn und ihrem „call a bike“-Modell.

Das wichtigste zuerst: Man muss sich online auf www.callabike.de registrieren. Das Ganze geht recht flott und mit den nötigsten Daten (Name, Adresse, Bankverbindung, eMail). Nach wenigen Sekunden hat man auch schon die Begrüßungsemail im Postfach.

Wie leiht man nun das Fahrrad aus?

Es gibt 2 Möglichkeiten.
1) Man nutzt die klassische Methode per Anruf (Ortgespräch)
2) Man nutzt die kostenlose iPhone App „Call-A-Bike“

Ich habe Möglichkeit 2 genutzt.
App installiert, Kundennummer und Passwort eingetragen und auf Karte geklickt.
Sofort werden alle (freien) Fahrräder in der Umgebung dargestellt. Klickt man auf eins kann man das sofort ausleihen. Da man jedoch pro Minute (im Standarttarif) 0,08 EUR zahlt sollte man das erst machen wenn man bereits am Rad steht.
Man bekommt einen Freischaltcode auf dem Handy angezeigt, welchen man auf dem Touchdisplay eintragen soll.

Erste Frage: Welches Touchdisplay?

Wer noch kein Kunde ist, dem wird es wie mir gehen und dieses erstmal suchen. Denn bis auf eine große Metallkiste am Rückrad gibts nichts was nach einem Touchdisplay aussieht. Nach 30Sek habe ich es jedoch gefunden. Es gibt eine Metallklappe auf der Box. Unter dieser befindet es sich.
Nachdem also der Freischaltcode eingetragen wurde wird es auch schon mechanisch das Schloss geöffnet. Jedoch gibt es weiterhin den Bügel der das Rad verschließt.
Als Neukunde habe ich also einen kleinen Knopf gefunden der es öffnen sollte – nein, er hat es wieder abgeschlossen 😉
Also wieder Freischaltcode eingetragen und diesmal das Schloss gefunden – einen 20cm langen Metallstab, der aus dem Hinterrad gezogen werden muss.

Das Fahrrad ist nun frei und ist ausreichend bequem und macht mit seinen fünf Gängen einen guten Eindruck.

Mieten beenden

Nach wenigen Kilometern wollte ich also das Rad nun wieder abstellen. Es ist wichtig, das dies immer an einer größeren Kreuzung und innerhalb der Stadt passiert. Da das Rad keinen GPS-Sender hat (wie ich erst vermutet habe) ist die Bahn also auf die korrekte Beschreibung des Kunden angewiesen.

Also Schloss wieder durch das Hinterrad, Kopf zum verriegeln gedrückt und die Frage „Wollen sie das Rad abgeben?“ Mit Ja bestätigt und es erscheint ein 4-Stelliger Quittungscode im Display, welcher sich gemerkt werden soll. Aha, hab ich mir gedacht und hab die iPhone App nochmal gestartet und unter „geliehe Räder“ konnte ich dort das Rad auch abgestellen. Nach dem drücken des Buttons öffnet sich wieder eine Karte per GPS und ich merke erst nach einiger Zeit das die anderen Markierungen nicht fremde Räder sondern meine Abstellmöglichkeiten darstellen.
Die richtige Kreuzung ausgewählt und ich wurde nun aufgefordert den Quittungscode einzutragen – verdammt hab ihn mir nicht gemerkt (bis auf die erste Ziffer). Ok nochmal beim Rad nachgesehen – kein Code.
Naja vielleicht per eMail bekommen – nein. Äh und nun?

Die 0700er Nummer angerufen und 2min nur Warteschleifenmusik bekommen. Und das für 0,49 EUR / Min per Handy. Festnetz mag das viel günstiger sein (0,06-0,12Eur/min) aber das hat man ja nie unterwegs zur Hand. Also nach 2min aufgelegt und Heimgefahren.

Zu Hause dann nochmal dort angerufen und nach einiger Zeit warten auch eine Angestellte am Telefon der ich den Fall erklärt habe. Sie sagte, das sie da nichts machen kann und das sie den Quittungscode braucht – Genau den habe ich aber nicht!
Ihre Bitte war, das ich nochmal zurück zum Fahrrad gehen soll. Da dies aber 4km weit entfernt am Alexanderplatz steht, war das nicht möglich.
Es blieb mir also nichts anderes übrig am nächsten Tag zum Rad zu laufen und nochmal im Display nachzusehen. Denn so hatte sie mir am Telefon gesagt befindet sich der Quittungscode ganz klein in der Ecke oben. Großes Kino – kann man das nicht besser beschreiben?

Ergebnis des Tests

Ich hatte die Tagespauschale von 9 Eur zu zahlen – was nach 2 Stunden Radfahren automatisch in Kraft tritt. Nun bin ich als Kunde schlauer und weiß besser wie sich die Bahn das gedacht hat.

Die Idee ist super, aber es wär besser wenn man dem Kunden das etwas besser erklärt wie alles funktioniert.

6 Gedanken zu „Call a bike – Erfahrungsbericht“

  1. Wir hatten bei unserem letzten München-Besuch das Call-a-Bike Angebot wahrgenommen. Vorher haben wir uns auf der Website von Call-A-Bike schlau gemacht. Danach war dann alles ganz einfach 🙂

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    • hehe – ja das hatte ich auch angenommen. Aber eben nicht per Telefon genutzt, sondern per iPhone App und da etwas falsch gemacht.

  2. Stimmt, zur warmen Jahreszeit sieht man die Fahrräder an jeder Ecke und sie bieten gerade zur später Stunde während der Woche eine ideale Möglichkeit, nach Hause zu kommen, wenn es mal wieder später geworden ist. Am Wochenende fahren die öffentlichen Verkehrmittel ja hauptsächlich auch in der Nacht.

    Bisher habe ich mich immer gesträubt, weil ich den Eindruck hatte es ist kompliziert oder überteuert. Danke für deinen Erfahrungsbericht. Also Fazit: Quittungscode unbedingt merken, um das Bike abzumelden.

    Kannst du sagen, ob man sich schon vorab über Plätze informieren kann, wo man das Bike dann auch wieder abstellen kann?

    Antworten
    • Hi Scheini, ja man lernt immer dazu 😉
      Das alte Konzept sieht vor, das man an jeder Straßenkreuzung das Rad abstellen kann. Leider hat die DB das Konzept geändert. Dazu folgt demnächst auch ein Artikel. 🙂

  3. In München gibt es bei call a bike noch eine zusätzliche Verärgerung. Auch wenn man ein Bike am Fernbahnhof MMünchen Pasing, also an einem normalen innerstädtischen Fernbahnhof mietet,
    MUSS MANN IMMER 10 Euro Strafgebühr zahlen, auch wenn man nur 30 Minuten mietet, weil das in den AGB versteckt setht.
    Das finde ich BETRUG
    Bettina-Kirsten

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