- Das Low-Budget-Fotostudio (Teil 1: Der Hintergrund)
- Das Low-Budget-Fotostudio (Teil 2: Die Beleuchtung)
- Das Low-Budget-Fotostudio (Teil 3: Die Fotos)
Weiter geht es heute mit dem Licht. Leider reicht das Tageslicht bzw die Deckenbeleuchtung nicht aus, um eine ausreichende Beleuchtung zu erhalten. Daher zeige ich euch heute, wie ihr mit wenig Geld eine ideale Ausleuchtung bewerkstelligen könnt.
Wenn wir mal von der klassischen Beleuchtung ausgehen, dann solltet ihr mindestens zwei Lichtquellen nutzen. Diese werden für Porträtaufnahmen je im 45°-Winkel zum Motiv aufgestellt. Wenn ihr zusätzlich noch einen Blitz zur Verfügung habt, um so besser.
Welche Lichtquellen gibt es überhaupt?
- Interner Blitz (direkt)
- Externer Blitz (indirekt)
- direkte Beleuchtung
- indirekte Beleuchtung
Interner Blitz
Diesen Blitz würde ich aus der Erfahrung heraus so selten wie möglich nutzen. Egal, für welches Motiv man sich entscheidet, das Foto ist in der Regel überbelichtet und der der Hintergrund meist zu dunkel. Wenn ihr keine Alternative habt, dann nutzt ihn, denn er ist immer noch besser als ein schwarzes Foto. Ein weiterer Nachteil vom direkten Blitz ist der sehr harte Schatten, der geworfen wird. Für Porträtaufnahmen also absolut ungeeignet.
Externer Blitz
Perfekt bei fast jeder Situation. Ergänzt durch einen Diffuser wird das Licht weich gestreut und erhellt das Motiv gleichmäßig. Grund genug für mich immer (sofern erforderlich) mit einem Aufsteckblitz zu arbeiten. Durch eine Funkverbindung (oder Kabel) kann man außerdem wundervolle Schatteneffekte erzielen (zb Blitz hinter dem Motiv).
Direkte Beleuchtung
Erzeugt Schatten! Wenn ihr die Beleuchtung gut platziert, könnt ihr dadurch sehr schöne Schatten-Effekte erzielen. Daher lieber die Lichtquelle mit einigen Metern Abstand platzieren oder aber mit einem Diffuser weicher machen. So entsteht nur ein leichter weicher Schatten und das Objekt ist gut ausgeleuchtet.
Indirekte Beleuchtung
Wenn ihr gleich eine sehr weiche Beleuchtung wünscht, dann könnt ihr diese Art wählen. Das Licht wird meist von einem Schirm reflektiert und erst dann auf das Motiv geworfen. Diese Art gibt es meist auch für externe Blitze. Wenn ihr jedoch (wie ich) euch für eine Beleuchtung entscheidet, dann habt ihr die Wahl der Glühbirnen (Stärke, Tageslicht usw).
Der Aufbau
Wie bereits eben beschrieben, sollten die beiden Lichtquellen in einem 45°-Winkel zum Motiv stehen. Da ich eine direkte und eine indirekte Lichtquelle mir zugelegt habe, war es besonders wichtig zu wissen sie gleichmäßig auszurichten. Denn es bringt nichts, wenn von rechts die doppelte Helligkeit auf das Motiv fällt als von links.
1. Lichtquelle: direktes Licht
Hier habe ich mich für einen Halogenfluter/Baustrahler aus dem Baumarkt entschieden: Für wenig Geld erhaltet ihr viel Licht. Da ich jedoch keine Schattenbildung möchte, habe ich mir noch einen Durchlichtschirm für wenige Euros besorgt.
Dank einer Metall-Flachbinde (ebenfalls Baumarkt) wird der Schirm an den Fluter befestigt. Fertig ist die erste Beleuchtung. Wichtig ist nur, dass der Schirm genug Abstand zur Lichtquelle hat. Andernfalls wird das Plastik schnell schmelzen und es besteht Brandgefahr!
Kosten
Halogenfluter (500 Watt): 19,99 EUR
HV-Flachbinde: 1,69 EUR
Knotenband 180mm (20x Kabelbinder): 2,99 EUR
Durchlichtschirm (weiß): 6,98 EUR
Zwischensumme: 31,65 EUR
2. Lichtquelle: indirektes Licht
Hier habe ich mich für eine „fertige“ Version aus dem Internet entschieden. Was nur fehlte, war eine passende Glühbirne. Dort habe ich mich für eine Tageslicht-Sparlampe entschieden. Dank der „nur“ 35 Watt, kann ich hier eine Leistung von 200 Watt erhalten. Höhere Werte (bis zu 750 Watt) habe ich im Netz auch gefunden.
Auf max. 2,50m Höhe kann ich nun ein indirektes Licht durch den Relektorschirm produzieren. Wer mag kann sogar seinen externen Blitz an das Schirm-Gestell irgendwie befestigen (wirklich Platz gibts dafür aber kaum). So kann man zwischen Beleuchtung und Blitz als Lichtquelle wählen.
Kosten
Reflektorschirm: 37,84 EUR
Walimex Spiral-Tageslichtlampe (200 Watt): 19,99 EUR
Zwischensumme: 57,83 EUR
Fazit
Die 500 Watt Lichtquelle hat nun einen Abstand von ca. 2,50m und die 200 Watt Lichtquelle ca. 1m zum Motiv. So habe ich nun zwei Lichtquellen, die genug Leistung produzieren. Sie haben zwar beide eine unterschiedliche Farbtemperatur, aber dank des manuellen Weißabgleichs sollte das kein Problem sein.
Wie ihr seht, habe ich auch mit wenig Platz ein kleines Fotostudio aufgebaut bekommen. Wie die Ergebnisse aussehen, werdet ihr im letzten Teil der kleinen Serie erfahren.
Produktlinks
Hier folgen alle Produkte, welche ich oben im Artikel beschrieben und gekauft habe.
Der externe Blitz macht zwar eine schön warme Lichtstimmung dabei sieht der interne aber vom Fokus besser aus.
Hi Nils, in meinem Beispiel mit der Kerze hast du schon recht. Ich habe aber mit Absicht auf die klassischen Fotos zb. von Partys mit Menschen verzichtet. An diesen Fotos wirst du das Problem deutlich besser feststellen.
Sieht ja schon abenteurlich aus Dein Homestudio ^^
Mich nervt dann irgendwie nur doch immer der Aufwand des Auf- und Abbaus …
Am Ende entscheidet das Foto und die sind echt gut geworden (wie ich finde). Daher darf es auch abenteuerlich aussehen 🙂
Wenn man nun öfters Fotos schießt, dann sollte man eh drüber nachdenken einen extra Raum zu haben wo man es stehen lässt. Und wenn man nun 1x im Monat etwas fotografiert, dann geht der Aufbau (ca. 20min) schon recht schnell.
Ey wo is mein Kommentar dazu geblieben? 🙂 Jedenfalls ein supertolles Studio gibts mit Synchronblitzen schon ab 13o Euro bei Ebay … trotzdem gutes Gelingen … Was hastn nochma für ne Cam?
Gibt leider keinen anderen Kommentar von dir. Vielleicht ist beim Absenden was schief geganagen?
Was verstehst du denn unter „supertolles Studio“? Meinst du „nur“ die Synchron-Blitze? Oder auch den Rest der dazu gehört wie eben der Hintergrund + Gestell? Denn das kostet „fertig“ leider auch genauso viel.
Für den Einsatz hab ich meine Canon EOS 600D mit zwei Kits genommen. Hab ja noch ne UW-Cam, aber die hat andere Zwecke 😉