Alternative für Photoshop gesucht + gefunden

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Dieser Artikel ist schon älter als zwei Jahre und enthält daher möglicherweise veraltete Informationen.

Als gelernter Mediengestalter (Digital/Print) habe ich viel und gerne beruflich mit Photoshop gearbeitet. Nur welche Alternativen gibt es für den privaten schmalen Geldbeutel? Hier mein Fazit.

Als Erstes sollte man sich fragen: Was benötige ich wirklich von einem Grafikprogramm? Geht es nur um ein paar Kleinigkeiten wie Text hinzufügen, Kontrast ändern und beschneiden? Dann brauchst du hier nicht weiterlesen.

Ich stelle mir hier die Frage, welche umfangreiche Alternative es zum mächtigen Platzhirsch Photoshop von Adobe gibt. Es muss nicht einmal die neuste Version sein, welche ich hier vergleichen möchte, jedoch mindestens aus der CS-Familie (also nicht Version 7 oder älter). Da die Version 8 (Photoshop CS) 2003 auf den Markt kam, gehe ich also wirklich nicht auf brandneue Features ein.

Was mir wichtig ist

  • Ähnliche Tastaturkürzel
  • Ebenen inkl Maskenfunktion
  • umfangreiche Schrifteinstellungen
  • logischer Aufbau des Menüpunktes Farbraum
  • Filter (nicht ganz so wichtig)
  • PSD-Datei lesen und schreiben
  • CYMK
  • logischer Aufbau der Software
  • muss auf dem Mac laufen

Wie du siehst, ist meine Vorstellung von einem Grafikprogramm schon etwas umfangreicher. Schließlich möchte ich damit Webseiten, Flyer, Karten und andere digitale Elemente erstellen können.

Welche Alternativen gibt es?

Da ich nicht bereit bin 600 Eur oder mehr privat (geschäftlich ist das ist etwas anderes) für ein Grafikprogramm auszugeben, lag mein absolutes Maximum bei 150 Eur. Dafür müsste ich aber eine wirklich richtig gute Alternative erhalten.

Meine Suche hat aber zuerst im unteren Preissegment begonnen.

Gimp

Hört man darüber
Wenn man nach einer Alternative zu Photoshop fragt, wird man zuerst Gimp vorgeschlagen bekommen. Schließlich ist es kostenlos und bietet genug Möglichkeiten wie das Original an.

Das sage ich darüber
Ich musste feststellen, dass der erste Eindruck ganz nett ist. Es gibt viele Möglichkeiten, aber leider fehlen genau die Dinge, welche ich für meinen Einsatzweck benötige. So kann man nur versteckt (unter Exportieren) PSD-Dateien schreiben. Gruppieren von Ebenen geht ebenfalls nicht und was mich am meisten stört, ist der Aufbau der Software.

Man könnte sagen: Windows und Mac unterscheiden sich ja auch im Aufbau. Aber wenn man erst einmal mit PS gearbeitet hat, möchte ich mich nicht nun komplett umgewöhnen. Tastaturkürzel gehen ebenfalls nicht bzw öffnen sie etwas anderes. Total verwirrt hat mich die Logik, dass jede Ebene eine andere Größe haben kann:

Mein Bild hat eine Größe und jede Ebene muss sich dieser anpassen. Wieso kann ich also in Gimp pro Ebene andere Maße angeben?

Fazit
Einem geschenkten Gaul soll man schließlich nicht ins Maul schauen. Mache ich aber trotzdem und bin gerne bereit etwas zu zahlen, um mehr Komfort zu haben. Wer den nicht braucht, kann hier gerne zuschlagen. Für mich ist es nichts.

Betriebssystem
Windows, Mac und Linux

Aktuelle Version
2.8 (seit Mai 2012)

Preis
kostenlos

Bezugsquelle
Homepage Gimp

Photoshop Elements

Quelle: Heise

Hört man darüber
Wer gute Qualität zu einem günstigen Preis haben will, ist hier richtig. Viele Grundfunktionen von Photoshop sind vorhanden.

Das sage ich darüber
Warum nicht zu einem 1/10 des Preises eine gute Software erhalten? Das Know-how des großen Bruders ist vorhanden und auch sonst gibt es sehr viele Funktionen, die manch einem in PSE zuviel sind. Was mich jedoch etwas stört, sind die zu vielen „fertigen“ Funktionen: Man nehme Foto A und erzeuge auf Funktion A den Effekt, indem du den Regler zwischen 1 und 20 bewegst.
Das mag Laien spaß machen, aber wenn man es gewohnt ist, selber Hand anzulegen, weil z.B. die fertigen Funktionen nicht das ideale Ergebnis erzeugen, dann schaut man etwas doof in die Wäsche.

Ebenfalls gestört hat mich der Aufbau. Im unteren Bereich hat man dauerhaft die Leiste mit offenen Dokumenten. Selbst wenn man nur eine Datei bearbeitet, nimmt diese ca. 200px Platz weg. Da ich nur auf einem Laptop arbeite ist jeder Pixel wichtig.

Fazit
Eine gute Alternative, wenn sie mich auch nicht 100% überzeugt hat. Dank der 30 Tage Demo konnte ich sie aber testen und kam zu dem Schluss: Ist nichts für mich.

Betriebssystem
Windows und Mac

Aktuelle Version
10 (seit September 2011)

Preis
ca. 60 Eur (bei Amazon) oder ca. 100 Eur (bei Adobe)

Bezugsquelle
Amazon oder Adobe

Pixelmator

Hört man darüber
Bisher noch nichts drüber gehört – wieso also nicht mal anschauen.

Das sage ich darüber
Ein logischer und freundlicher Aufbau der Software. Sie startet in 2 Sek, ohne dass man lange warten, muss. Die Werkzeugleiste kann man seinen persönlichen Bedürfnissen anpassen. Die Ebenen und Funktionen haben mich ebenfalls freundlich gestimmt. Natürlich gibt es Punkte, wo man auch hier überlegen muss, wo man diese findet. Aber entweder man findet sie selber nach kurzer Zeit oder kann auf der Homepage des Herstellers auf unzählige Tutorial-Videos zurückgreifen.

Fazit
Das ist es! Meine Alternative zu Photoshop. Freundlicher Aufbau, logische und einfache Menüführung. Dank der vielen Anleitungen auf der Homepage kann man sehen, wie umfangreich das Programm eigentlich ist, was man anfangs nicht vermutet. Dank der 30 Tage Demo konnte mich das Programm vor dem Kauf überzeugen.

Betriebssystem
Mac

Aktuelle Version
2.0 (seit Juni 2012)

Preis
ca. 12 Eur (über den Mac App Store) – der Preis lag mal bei über 25 Eur

Bezugsquelle
Mac App Store

Fazit

Wie du siehst habe ich mit Pixelmator eine echte Alternative gefunden. Preiswert und Umfangreich. Natürlich ist es nur für den Mac verfügbar, aber das war ja meine persönliche Anforderung. Es gibt noch ein paar andere Tools für Windows, aber da mir diese nicht helfen habe ich diese hier nicht aufgelistet.

Wenn ihr anderen aber eure Tipps dazu geben wollt immer her damit. Bzw freue ich mich über eurer Feedback zu euren Anforderungen zum Grafikprogramm. Was nutzt ihr und wofür?

6 Gedanken zu „Alternative für Photoshop gesucht + gefunden“

  1. Hier mein erster Eindruck.

    Preis ist unschlagbar, 80% der gewohnten Funktionen sind an gleicher stell oder etwas anders aber logisch zu finden. Ebenen lassen sich gruppieren, aber es lassen sich keine Effektebenen wie Volltonfarbe oder verlauf erstellen. Zumindens habe ich das noch nicht gefunden. Smartobjekte gibt es ebenso wenig.

    Fazit es ist auf jeden Fall eine alternative mit abstrichen.

    Antworten
    • Danke für deine Einschätzung.
      Smartobjekte
      Gibt es erst seit CS2 und ja das stimmt, das gibt es (noch) nicht.

      Ebenen-Effekte fehlen ebenso. Das ist mir auch gleich aufgefallen. Aber ein Tool was nur ein Bruchteil kostet und alle 6-12 Monate ein Update rausbringt eine gute Alternative.

      Schau dir mal die Webseite an. Unter News/Blog siehst du was in den nächsten Wochen in der neuen Version erscheint.

  2. Arrg ich muss mich noch mal zu Wort melden!

    Ich habe Pixelmatador ernsthaft versucht im normalen Alltag zu nutzen, aber irgendwie habe ich immer mehr das Gefühl das der Workflow scheiße ist.

    Weshalb ich mich gegen Pixelmatador entschieden und mir Photoshop CS6 gekauft habe.

    Antworten
    • Das ist schade – klar mir ist auch aufgefallen das es einige Funktionen nicht gibt oder man diese umständlich erstellen/suchen muss.

      Aber 12 EUR vs 600-800 Eur ist schon ein kleiner Unterschied. Klar das es dort einfacher geht. Kostet ja auch 50x soviel.

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